DER KINDERWUNSCH TEIL 8, ZWUCKIS SCHWANGERSCHAFT und DIE GEBURT

Aufatmen! Wow, was waren das für zache Tage, die ich hinter mir hatte, eigentlich für nix und wieder nix.

Wurscht, am wichtigsten war mein Zwergi im Bauch, über alle anderen Strapazen muss ich hinwegblicken, dachte ich.

Wenn da nur nicht diese Übelkeit war, die sich tagtäglich steigerte.

Es wurde immer schlimmer, ich versteckte mich mindestens 1-2-mal in der Damentoilette der Arbeit, um mich zu übergeben.

Ich und übergeben, irgendwie paradox, weil ich tatsächlich eine immense Abneigung davor habe. Schon als Kind konnte ich es nicht tun und versuchte den Würgereflex zu unterdrücken. Zu diesem Zeitpunkt gelang es mir allerdings nur jedes zweite Mal dagegen anzukämpfen und damit einhergehend diese Übelkeit dann überhaupt nicht los zu werden.

Also das Nicht-Erbrechen war auch keine Lösung.

Wenn man dem Ganzen etwas Gutes abgewinnen will, dann dass ich so sehr auf meinen täglichen Kotzkampf konzentriert war, dass ich nicht allzu viel Zeit hatte mir Sorgen bezüglich eines möglichen Abgangs zu machen.

Die Wochen vergingen recht schnell und in der 12ten SSW erhielt ich bei der Untersuchung meinen Mutter-Kind -Pass.

Gleich darauf folgte die Nackenfaltenmessung, vor der ich, wie vermutlich fast jede Schwangere etwas Angst hatte. Doch sobald ich das unfassbar schöne Profil unseres Schatzes im Ultraschall gesehen hatte, war die Angst wie verschwunden. Hier war im 3ten Monat ein Mensch zu sehen, mit allem was dazugehörte. Wie perfekt konnte man bitte nur sein?

Alex und ich schauten uns das Bild noch den ganzen Tag lang an und konnten es nicht fassen alle Gesichtszüge auf den ersten Blick zu erkennen.

Jeder, der das Foto sah, sagte sofort: Euer Baby sieht aus wie Alex.

Das war wirklich sofort klar.

Der Moment war gekommen, wir durften endlich alle komplett einweihen.

Die Goldies, meine Eltern, konnten ihr Glück kaum fassen. Mein Vater fragte mich so oft: wirklich? Echt jetzt? Ist es sicher? Dann umarmte er uns ganz oft und klopfte Alex stolz auf die Schulter.

Meine Mama freute sich auch sehr, bei ihr schwang aber auch ein wenig die Sorge mit, sie könnte etwas von ihrem jugendhaften Aussehen (mit 60+++++) verlieren und nun als Oma gelten. Ich nahms ihr nicht böse. Ich kenne sie ja und weiß, dass sie gerne für immer 18 geblieben wäre.

Bis zur 20. SSW. kämpfte ich noch mit Würgereiz und Erbrechen, bis zu unserem Trip nach Mallorca. Ich schwöre euch, 2 Tage auf der Insel und ich fühlte mich schon deutlich besser. Es war irre, aber ich hatte das Gefühl die Inselluft heilte mich. Nach zwei Wochen hatte ich auch absolut gar nix mehr. Gut abgesehen von den üblichen Wehwehchens wie Wassereinlagerungen und starker Gewichtszunahme.

Bis zum Mutterschutz hatte ich stolze 25kg zugelegt, wie die Goldieoma damals mit mir.

Apropos Mutterschutz.

Es war der 19 Oktober 2016, ich war in der 35.SSW, als der Zwuck beschloss sich auf den Weg zu machen.

Und ich es einfach so überhaupt nicht kapierte.

Ein Abendessen mit einer Freundin war geplant. Ich durchforstete gerade meinen Schrank nach noch passendem Gewand als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass es etwas feucht in meiner Unterhose wurde. Ich tapste auf die Toilette und entdeckte etwas durchsichtige Flüssigkeit.

Schnell nahm ich den Hörer, rief Alex an und sagte: Baby, es ist soweit ich bin inkontinent.

Ich wusste ja, dass das vielen Frauen in der Schwangerschaft passierte, also warum nicht auch mir?

Alex lachte ein wenig und fragte: Bist du dir sicher, dass du dich angepinkelt hast?

Und ich nur so, ein wenig peinlich berührt aber auch belustigt: Ja Baby, es sieht ganz danach aus. Deine Alte hat sich ins Höschen gemacht..

Ich ging mich noch schnell frisch machen, um mich erneut anzuziehen und mich auf den Weg zu machen. Doach als ich gerade meine Schuhe anzog, verspürte ich plötzlich wieder etwas Nässe, diesmal sogar noch mehr als davor.

Das gibt es doch nicht, sagte ich mir und begann langsam an meiner Vermutung, ich hätte mich angemacht, zu zweifeln.

Ich nahm also erneut den Hörer in die Hand und rief Alex Nummer an: Baby, es ist schon wieder passiert. Gibt’s ja nicht, oder?

Alex nur so: Baby, bitte ruf mal deine Frauenärztin an, das kommt mir nicht mehr normal vor.

Widerwillig rief ich sie also an und erklärte ihr meine „Symptome“

Meine Ärztin lachte und meinte: Das könnte die Fruchtblase gewesen sein, ich würde vorschlagen Sie fahren sofort ins AKH.

Die Fruchtblase? In der 35.SSW? Das verwirrte mich. Ich wollte doch erst dieses Wochenende den Geburtsvorbereitungskurs besuchen.

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